Alles ist so unwirklich. So verschwommen, aber doch irgendwie real. Meine Gefühle sind taub und das macht mir Angst. Heute Morgen bin ich aufgewacht. Okay, ich habe mich wach machen lassen, bis ich es geschafft habe, mich aus dem Bett zu quälen. Ich zwinge mich seit knapp 1 Woche, jeden Morgen spätestens um 9:30Uhr aufzustehen, damit ich abends besser schlafen kann. Und glaubt mir, das ist alles andere als leicht. Ich nutze immer die "Chance" viele Dinge zu tun, wenn ich noch im Halbschlaf bin. Dadurch ist mir gar nicht so bewusst, was ich da eigentlich grad tue und oft erst unter der Dusche merke: "Hä? Was mach ich hier? Achja. Duschen. Okay, hab ich das für heute also schon mal geschafft." Darum ist sowas wie, "erst richtig wach werden" und "die Welt um mich herum bewusst wahrnehmen", mal so gar nichts für mich. Das würde mich nur daran hindern zum Beispiel duschen zu gehen. Weil ich dann viel zu sehr nach dem Sinn fragen würde und wahrscheinlich keine Antwort darauf finden würde und das Duschen dann einfach sein lassen würde. Darum ist der morgendliche Halbschlaf eigentlich ganz gut, um langsam wach zu werden. So unter der Dusche halt. Das reicht vollkommen, denke ich. Und nach dem Duschen habe ich dann die Wahl. Gebe ich mich meiner Kraftlosigkeit hin und setze mich nochmal "kurz"(Kurz bedeutet bei mir so zwischen 30 Minuten und 3 Stunden) auf den Boden oder kämpfe ich bewusst dagegen an und ziehe mich an und putze Zähne. Eine Kombination aus beidem ist ziemlich unvorstellbar für mich, daher gibt's halt nur das eine oder das andere, Top oder Flop. Heute habe ich mich für den Kampf entscheiden können. Doch mein Körper dankt es mir nicht gerade. Ich fühle mich, als würde hinter mir jemand stehen, der mir die ganze Zeit auf den Kopf haut und mir einen "Gong" nach dem anderen verpasst. Ein bisschen Blei am Arm, ein bisschen Blei auf den Schultern, ACHWAS! Ich fühle mich, als würde ich einen ganzen Blei-Umhang tragen! So ählich wie diese Umhänge, die man beim Röntgen immer auf die Schultern bekommt. So 5 Stück davon und noch ein paar davon um die Arme und Beine gewickelt, ja so ungefähr fühlt sich das an. Meine Gefühle fühlen sich momentan an, als hätte ihnen jemand K.O-Tropfen verpasst. So völlig neben der Spur, aber ich weiß von alle dem gar nichts. Ich fühle mich wirklich leer. So nach Hülle. Als wäre ich eine Puppe, die geführt wird, von einem Puppenspieler. Dieser Puppenspieler nennt sich "Depression". Und irgendwie will er mir im Moment die Zügel nicht abgeben. Ich komme nicht ran. Ich muss mich leiten lassen. Er gibt mir nichts ab. Natürlich denke ich dann ab und zu :"Hey, eigentlich ist das doch cool, mal einfach so gar nichts zu fühlen. Man fühlt zwar nichts Positives, aber halt auch nichts Negatives. Alles fühlt sich so nach >Nichts< an." Das Problem, was sich daraus bei mir bildet ist, dass ich dadurch nur noch funktioniere und mich immer weiter entferne von mir selbst. Ich verliere den Zugang zu meinen Gedanken und Gefühlen. Es ist, als wären alle Gefühle in mir drin in einer großen Truhe verpackt. Diese Truhe ist mit vielen Ketten und Schlössern verschlossen. Und ganz unten hängt noch ein Anker dran, damit ich da auch wirklich nicht rankomme. Jedes mal wenn ich es schaffe, eines der Schlösser zu öffnen, schließt es sich am Abend wieder und am nächsten Morgen geht die Arbeit, der Kampf, das Alles einfach, wieder von vorne los. Ich bin müde. Ich bin aber nicht so müde, dass ich schlafen kann. Nein. Ich bin müde vom Leben. Müde vom Dasein. Müde vom nichts fühlen. Müde vom nichts denken. Müde von alle dem, aber nicht müde genug um zu schlafen. Das wäre ja auch zu einfach und meine Depression will gewiss alles für mich, aber bestimmt nichts "Einfaches". Wenn euch gefällt, was und vorallem wie ich schreibe, dann zeigt es mir mit einem Daumen nach oben :-) Gerne dürft ihr auch Kommentare verfassen, ich freue mich immer sehr über eure Gedanken, Gefühle und Meinungen zu meinem Blog ! :-) Eure Charis
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