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AutorenbildCharis' Lifestyle

Borderline - Verlustängste



Original-Text von 2017. Ihr kennt das. Man hat sich lange ferngehalten von Menschen und sich an das Leben "mit sich allein" gewöhnt. Und plötzlich kommt da ein Mensch in dein Leben, der so gar nicht geplant war. Und verdammt, dann tut der mir auch noch gut! Was soll denn das?Ich wollte doch eigentlich alleine bleiben, darin bin ich jetzt richtig gut. Übung macht den Meister! ;) Aber ja, gegen so einen Menschen, der richtig gut tut, kann man echt nicht so viel machen. Also beginne ich, es anzunehmen. Die Aufmerksamkeit, die ich plötzlich wieder bekomme, die Wertschätzung und den ganzen Respekt, den mir so schon lange keiner mehr entgegen gebracht hat. Doch das ist gar nicht so leicht, dass einfach mal so anzunehmen... Bin ich das denn überhaupt wert? Warum gerade ich? Gibt doch viel bessere und tollere Menschen, als mich! Bisher waren doch auch alle ganz froh, wenn ich nicht da war. Ich bin doch sonst auch immer nur der "Störenfried", den keiner lange bei sich haben will und von jedem nur "geduldet" wird. Nun gut. Versuchen wir es mal. Mehr, als dass ich am Ende wieder alleine da stehe, kann ja eigentlich nicht passieren. Und alleine sein, darin bin ich ja mittlerweile Profi. Doch dann kommen da wieder diese Momente, die mich immer so sehr zurückwerfen! Wenn dieser Mensch einfach mal nicht da ist und auch nicht erreichbar. Ich, als Mensch, habe damit keinerlei Probleme, ganz im Gegenteil. Ich freue mich für diesen Menschen, dass er sich auch mal Zeit für sich nimmt. Und ich habe da auch eigentlich vertrauen, dass er sich meldet, wenn er es möchte und kann. Nur leider kommt mir da der kleine Borderline-Anteil in mir, immer wieder in die Quere. Aber was genau passiert da eigentlich mit mir und warum? Also diese Verlustängste beginnen oft schon im Säuglingsalter. Emotionale Vernachlässigung oder Missbrauch sind oft die Gründe. Kurz gesagt: Wir haben nicht die Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit von unseren Eltern bekommen, die ein normales Kind bekommen sollte, um "gesund" aufzuwachsen. Genau das ist es auch immer, was uns fehlt. Wir leben immer mit der Angst wieder vernachlässigt oder alleine gelassen zu werden, weil man es einfach nie anders gelernt hat. Und immer, wenn es da einen Menschen gibt, den ich dann ziemlich gern habe, kommt dieses Gefühl schnell wieder auf, wenn er mal nicht da ist oder nicht erreichbar. Diese Angst.. Lässt der mich jetzt auch wieder alleine? Bin ich wieder nicht gut genug? Sollte ich jetzt vielleicht lieber alles beenden, bevor er/sie es tut und mich dann damit verletzt? Ich kann keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Doch es gibt Dinge, die diese krassen Ausbrüche und Ängste etwas abdämpfen können. Man könnte abmachen, dass man alle 3-4 Stunden nur eine kurze Info schickt, das alles okay ist. Das würde schon völlig reichen. Das wäre dann ungefähr so, wie bei einem Säugling, was im Wohnzimmer liegt und schreit, weil niemand in Sichtweite ist, aber die Mama in der Küche mit den Töpfen klappert und man Sicherheit hat "Da ist ja doch jemand!". Aber gleichzeitig fühlt man sich dann wieder wie dieser eine Mensch, der immer eine Sonderrolle braucht. Und man stellt sich die Fragen: Darf ich mir überhaupt das Recht herausnehmen, diese "Wünsche" zu äußern, dass sich jemand regelmäßig bei mir melden soll, nur damit ich nicht wieder einen "Anfall" bekomme? Wer macht sowas denn auf Dauer mit? Und hört das irgendwann auch mal wieder auf?... © Charis' Lifestyle

Foto: Der "KMPFRHRZ - Gymbag" ist aus meinem Onlineshop.

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