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Ich bin nicht einfach nur bekloppt...💟



Es fühlt sich an, wie eine auswegslose Situatuion. Als würde man gefangen sein, in einem Glaskäfig. Ich sehe, wie die Welt um mich herum völlig normal weiterlebt und sich dort nichts verändert. Außer mir. Ich fühle mich gefangen. Gefangen in mir selbst. Dieses Gefühl begleitet mich nun leider schon einige Wochen... Nach dem ich euch letzes Mal von meinem Tageklinik-Aufenthalt mit vorzeitiger Beednigung meinerseits, erzählt habe, kann ich euch nun berichten, ich bin ein kleines Stück weiter. Ich habe sogar endlich eine (inoffizielle) Diagnose bekommen, mit der ich mich wirklich identifizieren kann. Denn seitdem ich psychisch krank bin, konnte mir nie ein Arzt wirklich sagen, was ich habe. Erst war es ein Burn-Out, dann eine Depression, dann habe ich in meiner Akte noch eine Bulimie und eine Persönlichkeitsstörung dazugeschrieben bekommen und achja, die Soziale Phobie nicht zu vergessen ! ;-) Und das mit 21. Und jetzt dürft ihr mal raten, was mir diese Diagnosen bisher gebracht haben? Genau, GAR NICHTS ! Jeder Arzt/Jede Klinik bei dem/der ich war, hat mir nur eine neue Diagnose dazu geschrieben und damit hatte sich die Sache. Ich fühle mich wie ein kleines Kind in einem Strudel voller unheilbarer Diagnosen und keiner kann mir helfen. Ich habe dann vor kurzer Zeit mal durch Zufall einen Artikel über "Borderline" gelesen. Ich habe nie gedacht, das ich davon irgendwelche Züge haben könnte, da ich ja nicht wie so ein kleiner Terrorzwerg rumlaufe und mir die Arme aufschlitze. Tja! Liebe Charis, hast du mal wieder etwas dazugelernt! Denn eine "Borderline-Störung" besteht aus VIEL MEHR als nur Wut und Selbstverletzung. Ich habe mich immer mehr in dieses Thema reingelesen und mich in so vielem immer und immer wiedergefunden. Die Artikel, die ich darüber gelesen habe, sprachen mir aus dem Herzen. Doch nie ein Arzt hatte je dieses Wort "Borderline" in meiner Gegenwart in den Mund genommen. LEIDER! Denn ich habe noch fast alle Gespräche mit sämtlichen Therapeuten und Psychologen in meinem Gedächtnis und JEDEM von ihnen, habe ich Dinge erzählt, die eins zu eins genau so unter dem Aspekt "Symptome und Ursachen für Borderline" stehen. Da kommt mir die Frage auf, warum hat denn keiner geschaltet? Warum kann denn ein Facharzt mir nicht endlich mal "die erlösende Diagnose" geben? Damit ich endlich nach der geeigneten Therapie suchen kann? Ich weis es nicht. Ich weis nur, dass ich ziemliche Enttäuschung plötzlich spürte, als immer mehr der Symptome auf mich passten. Enttäuschung gegenüber den sämtlichen Psychologen und Therapeuten. Denen ich sogar gesagt habe, das ich glaubem, mich in dieser Krankheit wieder zu erkennen! Und wenn ich mich nach 21 Jahren Leben nicht kenne, wer dann? Natürlich ist es auch etwas erschütternd, mich nun dazu zu bekennen und damit zu leben, dass ich ein "Borderliner" bin. Aber wisst ihr was? Seitdem ich mir in dem Punkt sicher bin, gehe ich ganz anders mit meinen "Aussetzern und Attacken" um. Ich kann sie irgendwie besser akzeptieren und weis, es gibt einen Namen für das Ganze und es ist eine Krankheit. Ich bin nicht einfach nur bekloppt. Mir kann geholfen werden und ich "darf" das alles. Ich darf wütend sein aus heiterem Himmel, ich darf weinen und schreien, wenn mir danach ist, ich darf auch akzeptieren, dass ein selbstverletzendes Verhalten auftritt. Natürlich ist das alles andere, als schön, doch die Bewältigung des Ganzen fängt mit der Akzeptanz an. Und da bin ich auf dem besten Wege! Und somit habe ich mich an einen Coach gewandt, der Menschen mit psychischen Erkrankungen psychologisch berät. Ich hatte vor einigen Tagen dort ein Erstgespräch und endlich mal das Gefühl, da versteht mich jemand und hat vorallem Lust, mit mir wieder den Weg ins Leben zu finden und mir zu helfen! Es gibts nichts wichtigeres, als das diese Grundbasis besteht. Ansonsten kann man jegliche Arten von Therapie vergessen, denn die Chemie muss stimmen. Ich bin gespannt auf das Coaching, aber bin da relativ voller Hoffnung, dass es gut wird. Die letzten Tage geht es mir wieder ziemlich schlecht. Ich habe "komische" Gedanken, "komische" Gefühle und mache "komische" Dinge. Es ist, als könnte ich alle Anzeichen der Krankheit "Borderline-Störung" die bisher in mir waren, einfach mal rauslassen. Doch das ist alles andere als leicht, kann ich euch sagen. Sekundenschnelle Auf und Ab's bestimmen momentan meinen Alltag. In der einen Minute hüpfe ich noch lautsingend durchs Wohnzimmer und dann reicht ein falscher Blick von meinem Freund oder einer meiner Mitmenschen und plötzlich platze ich und bin sauer, spüre Hass und Wut in mir und weis gar nicht, wie mir geschieht. Es fühlt sich an, als würde ich mir selbst grad davon laufen und nicht mehr hinter her kommen. Mich selbst verlieren. Wie eine Marionette gesteuert von der Krankheit zu sein und nicht selbst handeln zu können. Kein schönes Gefühl :/ Aber noch will ich die Hoffnung nicht aufgeben und bin gespannt auf das Coaching.

Ich hoffe, mit diesem Blog-Eintrag konnte ich euch mal wieder einen kleinen Einblick in mein Leben mit, ja, mit welcher Krankheit auch immer, geben ! :-)

Wenn ihr mehr von mir lesen wollt, drückt auf den Daumen nach oben und zeigt mir damit, dass euch gefällt, was ich schreibe ! :-) Ich freue mich auch immer über Kommentare von euch mit euren Erfahrungen oder Gedanken! :-) Habt keine Scheu, wir müssen zusammenhalten ! :-)


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