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AutorenbildCharis' Lifestyle

Der Tag ist gelaufen...



Der Tag ist gelaufen...

Eigentlich ist heute ein Tag, den ich so schnell wie möglich aus dem Kalender streichen möchte. Schon morgens das Aufstehen war eine Qual für mich. Ich fühle mich, als hätte mir jemand einen "Gong" verpasst. Auf meinem Kopf lastet ein ziemlich unangenehmer Druck. Die Augen sind schwer. Es fühlt sich an, als hätte ich überall Blei am Körper hängen. Aber da ich diese Gefühl ja schon zu genüge kenne, kann ich mich gegen 11:00 Uhr aufraffen, aufzustehen. Der erste Weg führt immer ins Bad. Ich schleppe mich unter die Dusche und muss mir echt alle Mühe geben, mich zu duschen. Mit Blei am Körper lässt es sich nicht so leicht bewegen. Ich brauche nach jedem Einschäumen (Haare/Körper) 1-2 Minuten Pause, ohne jegliche Bewegung. Zu kraftaufwendig war das Ganze. Danach schlüpfe ich von einer Jogginghose in die nächste. Plötzlich überkommt mich das Gefühl, die Wohnung weihnachtlich zu gestalten. Ich fange an mit dem Haustürschild. Statt einem weißen Herz hing dort nun ein Holzschild mit der Aufschrift "Frohe Weihnachten". Um mich noch mehr in Stimmung zu bringen, habe ich mir schöne Weihnachtsmusik angemacht. Vor kurzem haben wir einen 24m langen Lichterschlauch gekauft. Ich wollte ihn unbedingt haben, weil ich es liebe überall so schönes Licht zu haben. Doch er lag nur in der Ecke herum seitdem. Gestern kam ich auf die spontane Idee ihn um die Balken, die unter der Decke waren, zu legen. Doch als ich dann durchgeschwitzt und 20 Minuten später den Stecker in die Steckdose steckte, gefiel es mir nicht. Also war klar, dass kann so nicht bleiben. Heute kam ich dann auf die Idee, den Schlauch um das Treppengeländer zu schwingen. Also, fummelte ich das alles von den Balken wieder ab und drehte den Lichterschlauch um das Geländer. Soweit so gut. Ich war richtig stolz auf mich, dass ich das geschafft hatte. Doch dann wollte ich den Stecker wieder in die Steckdose tun und dann... NICHTS. Der Schlauch ist kaputt! Er leuchtete nur ca. 30cm lang und dann ist ein Riss im Schlauch. Ich konnte es gar nicht glauben. Da will ich einmal was schönes machen und dann mach ich direkt wieder was kaputt. Ich sitze vor dem dunklen Lichterschlauch und beginne schwer Luft zu bekommen. Ich beginne zu hyperventilieren. Ich kann es einfach nicht fassen. Ich bin so geschockt und wütend auf mich zugleich, dass ich nicht mehr klar denken kann. Ich weine lautstark und mache mir selbst Vorwürfe: "Ich kann echt gar nichts. Bin zu nichts zu gebrauchen. Alles was ich anfasse, geht kaputt. Ich bin ein Versager." Ich kam einfach nicht ab von diesen Gedanken. Und dann überkommt mich das Gefühl mich dafür irgendwie bestrafen zu müssen. Dafür zu bestrafen, dass ich MAL WIEDER etwas falsch gemacht habe. Aber ich war so gefangen in dieser "Schock-Situation", dass ich gar nicht soweit denken konnte. Doch eins wusste ich. Ins Wohnzimmer, wo ich grundsätzlich den Blick auf den kaputten Lichterschlauch gerichtet hatte, da konnte ich nicht hin. Und auch abbauen oder ihn überhaupt nochmal anfassen, das konnte und wollte ich nicht. Nach knapp 15 Minuten habe ich mich wieder etwas beruhigt. Mein Weg geht ins Schlafzimmer. Ins Bett, Decke übern Kopf und Ruhe. Ich versuche mich mit dem PC o.ä. abzulenken. Denn ich hatte heute noch eine Therapiestunde. Das war meine Hoffnung, denn dort konnte ich diese Situation besprechen. Doch plötzlich klingelte mein Handy. Eine Nachricht von meinem Coach. Die Therapie fällt heute aus, sie ist krank. BOOM! Willkommen auf dem harten Boden der Tatsachen! Nun muss ich schauen, wie ich den Tag irgendwie rumbekomme und das alles vergessen kann. Ich bin so erschöpft vom Weinen, dass ich glatt noch etwas Schlaf vertragen könnte. Warum eigentlich nicht? Habe heute ja eh nichts mehr vor ! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir mit einem Daumen nach oben zeigt, dass euch gefällt, was ich schreibe.


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